Glossaria.net

Glossar Psychologie / Thema

Agoraphobie

Unter Agoraphobie (griechisch: agorá = Marktplatz, phobós = Furcht) versteht man die Angst vor weiten Plätzen oder auch Brücken, vor Menschenansammlungen sowie vor weiten Reisen, die alleine unternommen werden. Bezeichnend für diese Angsterkrankung ist die Befürchtung der Betroffenen, dass ihnen an diesen Plätzen etwas Schlimmes passieren könnte und dass sie keine Fluchtmöglichkeit haben. Begleitpersonen können diese Beklommenheit abmildern; so fühlen sich die Betroffenen besser geschützt und sehen sich der Situation nicht so hilflos ausgesetzt.

In etwa 95 Prozent der Fälle geht mit der Agoraphobie eine Panikstörung einher. Das bedeutet, dass meist eine Panikattacke Auslöser der Agoraphobie ist. Kommen die Betroffenen in eine dementsprechende Situation, treten Symptome auf wie beispielsweise Herzrasen oder -stechen, Schweißausbrüche, Schwindelgefühle, Zittern, Atemnot, Schwächeanfälle, Sehstörungen, Mundtrockenheit, Kälteschauer, Taubheitsgefühle, Übelkeit und Erbrechen.

Das auffälligste Merkmal ist in solchen Extremsituationen die Angst vor der Angst, die die Menschen in Panik versetzt und durch welche sie die Befürchtung bekommen, verrückt zu werden, sich zu blamieren, einen Herzinfarkt zu bekommen, auf der Stelle zu sterben oder in Ohnmacht zu fallen.

Die Folge ist, dass die Erkrankten aus solchen Situationen flüchten oder sich gleich gar nicht mehr in solche begeben. Das kann so weit gehen, dass sie nicht einmal mehr ihre Wohnung verlassen. Helfen kann nur eine psychotherapeutische Betreuung durch einen Spezialisten. Die Kosten hierfür übernimmt die Krankenkasse.

Permanenter Link Agoraphobie - Erstellungsdatum 2021-04-21


< affektive Hemmung Glossar / Psychologie Aktivierung >