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Glossar Psychologie / Thema

Alkoholentzugssyndrom

Alkoholkranke trinken regelmäßig in hohen Mengen Alkohol. Unterbrechen sie den Konsum plötzlich, tritt ein Alkoholentzugssyndrom auf, das mit einer Reihe unterschiedlicher seelischer und körperlicher Symptome einhergeht. Dabei unterscheidet man ein Entzugssyndrom mit und ohne Delirium. Der gesamte Vorgang kann auch als Entgiftung bezeichnet werden. Er dauert in der Regel vier bis vierzehn Tage.

Das Alkoholentzugssyndrom ohne Delirium hat seinen Beginn etwa zehn Stunden nach dem letzten alkoholischen Getränk. Der Höhepunkt ist zwischen 24 und 48 Stunden nach Unterbrechung der Alkoholzufuhr und äußert sich in einer Vielzahl an Symptomen. Dazu gehören Nausea (Übelkeit), Diarrhoe (Durchfall), Tachykardie (Herzrasen), Hypertonie (Bluthochdruck) Bewegungsunfähigkeit von Gliedmaßen und Gelenken, außerdem Schlafstörungen, vermehrtes Schwitzen und Fieber. Darüber hinaus können Artikulations- und Wortfindungsstörungen, Tremor (Zittern), Angst, Unruhe und Depressionen auftreten. In einigen Fällen sind sogar epileptiforme Anfälle möglich.

Nach Überschreitung des Höhepunkts nach 48 Stunden kann das Entzugssyndrom in ein so genanntes Delirium tremens übergehen, die schwerste Form des Alkoholentzugs. Symptome des Delir sind optische und akustische Halluzinationen, Desorientiertheit und eine starke Unruhe. Im Delir können Alkoholkranke sich oder andere gefährden. Zudem kann dieser Zustand auch während einer Trinkphase auftreten, als so genanntes Kontinuitätsdelir.

Permanenter Link Alkoholentzugssyndrom - Erstellungsdatum 2021-04-21


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