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Helfer-Syndrom

Als Helfer-Syndrom wird die Eigenschaft bezeichnet, sich helfend in das Leben anderer Menschen einzumischen, ob diese das wollen oder nicht. Die helfende Tätigkeit reicht dabei bis zur Aufopferung und dem Betroffenen geht es damit ebenfalls nicht mehr gut, doch er kann das Helfer-Syndrom aus eigener Kraft in der Regel nicht mehr abstellen.

Ein Helfer-Syndrom belastet Betroffene genauso wie ihre Umwelt. Für den Betroffenen spielt zunächst eine Rolle, dass er zwangsläufig helfen muss, wenn er selbst den Bedarf in einer bestimmten Situation nach seiner Hilfe und Unterstützung erkennt. Ob seine helfende Hand auch tatsächlich gewollt ist, spielt für ihn keine Rolle. Das Helfer-Syndrom kann also dazu führen, dass sich der Betroffene einem Menschen aufdrängt, der gar keine Hilfe will oder braucht. Belastungsproben für das soziale Gefüge entstehen aber auch dadurch, dass sich Menschen mit Helfer-Syndrom leicht ausnutzen lassen.

Wer wirklich Hilfe und Unterstützung nötig hat, lässt sich bereitwillig darauf ein, einem Menschen zu helfen, so weit es geht – und hört damit auch dann nicht mehr auf, wenn der andere ihn ausnutzt oder verlangt, dass er sich aufopfert. Das Helfer-Syndrom geht häufig auch dann mit Leidensdruck einher, wenn niemand den Betroffenen ausnutzt, da sie selbst erkennen mussten, dass sie damit in ihrem sozialen Gefüge anecken.

Permanenter Link Helfer-Syndrom - Erstellungsdatum 2021-04-21


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