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Konfrontationsverfahren

Konfrontationsverfahren werden in so genannten Konfrontationstherapien angewandt. Es handelt sich hierbei um psychotherapeutische Methoden im Rahmen einer Verhaltenstherapie. In den letzten Jahren haben sich diese Verfahren vor allem in der Behandlung von Angst- und Zwangsstörungen bewährt. Zu diesen Störungen gehören soziale Phobien, Agoraphobien und spezifische Phobien, zum Beispiel Ängste vor Spinnen, Krankheiten, großen Höhen, Prüfungen, Flügen und andere Ängste. Gute Erfolge werden auch bei Panikattacken erzielt.

In der Therapie wird der Patient mit den angstauslösenden Reizen konfrontiert. Es geht hier um eine "Verlernung" der Angst. Der Patient lernt, dass Angst über ein bestimmtes Niveau nicht hinausgeht, auch wenn er in der Situation verbleibt. In der Therapie werden außerdem die ängstlichen Gedanken, Befürchtungen und Erwartungen bewusst gemacht, konkretisiert und gegebenenfalls relativiert. Die erlebten Gefühle im Gespräch verändern langfristig die neuronalen Engramme im Gehirn und beschleunigen den Lernprozess.

Die Konfrontationen, so genannte Expositionsübungen, erfolgen in Begleitung des Therapeuten. Da der Patient in der Vergangenheit die angstauslösende Situation gemieden hat, kann nun die Konfrontation mit der Angst zu neuen Erfahrungen führen. Die Übungen werden meist in kleinen Schritten ausgeführt und stärken im Erfolgsfall das Selbstbewusstsein des Patienten. Außerdem soll der Patient durch eigenständiges Üben eine Gewöhnung an die Situation erreichen, sodass die Angst weiterhin vermindert wird und schließlich ganz ausbleibt.

Permanenter Link Konfrontationsverfahren - Erstellungsdatum 2021-04-21


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