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Glossar Psychologie / Thema

Neurose

Die Neurose hat sich, diagnostisch gesehen, in den letzten Jahren gewandelt. Früher ist man von einer funktionellen Erkrankung ausgegangen, die keine organische Ursache aufwies. Erst Sigmund Freud verstand unter dem Begriff eine seelische Störung, die damals den eher schweren psychischen Störungen, den Psychosen, gegenüber gestellt wurden. Inzwischen wurde diese Sichtweise aufgegeben.

Heute definiert man den Begriff als Beeinträchtigung im psychischen und/oder körperlichen Bereich, eine Art Fehlanpassung, die Störungen in der Persönlichkeit, aber vor allem im Verhalten nach sich ziehen. Hierbei ist die Verhaltensstörung meist von längerer Dauer und beeinflusst auf negative Art das psychosoziale Leben des Patienten. Der Patient ist sich seiner Krankheit bewusst, kann auch die Ursachen ergründen, die Krankheit selbst jedoch nicht kontrollieren.

Zu den heute bekannten Neurosen gehören Zwangs- und Angststörungen, Phobien, Hypochondrien sowie paranoide und schizoide Störungen. Die Neurose ist von der Psychose abzugrenzen, da der psychotische Patient keinen Leidensdruck oder ein Krankheitsbewusstsein hat. Die Neurose ist gut therapierbar mittels Psychoanalyse oder Verhaltenstherapie.

Permanenter Link Neurose - Erstellungsdatum 2021-04-21


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