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Werner-Plan

Der Werner-Plan, benannt nach dem damaligen luxemburgischen Premierminister Pierre Werner, wurde im Oktober 1970 von einer gleichnamigen Experten-Kommission vorgelegt. Er sah eine Realisierung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) in drei Stufen vor. Diese sollten innerhalb von zehn Jahren bewerkstelligt werden. Diese stufenweise Verwirklichung sollte vier zentrale Bereiche umfassen: Verstärkung der Währungskooperation mit dem Ziel der Verringerung der Bandbreiten für Wechselkursschwankungen bis zur gemeinsamen Währung, Koordinierung der kurz- und mittelfristigen Wirtschaftspolitiken mit dem Ziel der Harmonisierung der wirtschaftlichen Entwicklung (Konvergenz), Aufhebung aller Grenzen im Kapitalverkehr und Schaffung eines europäischen Kapitalverkehrs, Entwicklung einer gemeinsamen Struktur- und Regionalpolitik mit dem Ziel der Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts in der Gemeinschaft (Kohäsion). Am Ende sollte ein gemeinsames Zentralbanksystem stehen. Letztlich scheiterte der Werner-Plan jedoch zu diesem Zeitpunkt sowohl aus internationalen (Ölkrise 1973 / Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems (1973) als auch aus innenpolitischen Gründen in den Mitgliedstaaten.

Permanenter Link Werner-Plan - Erstellungsdatum 2020-11-28


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