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Raumeigenmoden (Raummoden)

Raummoden sind besonders für kleine Räume, die für Musik genutzt werden relevant (hoher Anteil tiefer Frequenzen). Je größer das Raumvolumen wird, desto mehr verschieben sich die Raummoden zu den tiefen Frequenzen hin und verlieren an Bedeutung. Besonders betroffen sind Räume wie:

- Musikproberäume
- Tonstudio
- Heim-HIFI
- Heimkino

Raummoden bilden sich zwischen zwei reflektierenden Wänden, in jener Frequenz, in der die Wellenlänge die Hälfte (oder ein Vielfaches davon) der Entfernung der Wände beträgt.

Beispiel: Die Wellenlänge bei 50 Hz beträgt 680cm, bei 100Hz 340 cm. Ein Raum, der also 340cm breit ist, hat die Tendenz bei 50 Hz und bei 100 Hz eine stehende Welle auszubilden.

In diesen Eigenmoden herrscht also ein sehr ungleichmäßiges ortsabhängiges Schallfeld vor. Sehr gut visualisiert ist das im Raummodenrechner. Durch Tieftonabsorber können diese stehenden Wellen abgeschwächt werden. Diese Absorber müssen an den Flächen montiert werden, zwischen denen die Eigenfrequenzen auftreten. Wenn möglich sollten jedoch schon in der Planungsphase die Raumproportionen beachtet werden. Eigenfrequenzen treten immer dann besonders stark auf, wenn eine Raumdimension ein ganzzahliges Vielfaches einer anderen ist. Also beispielsweise in einem Raum, der doppelt so breit wie hoch ist. Die Abweichungen von ganzzahligen Vielfachen sollten wenigstens 10% betragen.

Raumproportionen, in denen die Gefahr besonders starker Raummoden durch zusammenfallende Eigenfrequenzen ausgeschlossen ist, sind also:
(lxbxh) 2,7:1,7:1 (=8mx5mx3m)/ 1,5:1,2:1 / 1,6:1,3:1 / 1,9:1,4:1 / 2,2:1,6:1 / 2,5:1,5:1 (Quelle: Schallschutz + Raumakustik in der Praxis, Fasold/Veres)

Je größer das Raumvolumen wird, desto mehr verschieben sich die Raummoden zu den tiefen Frequenzen hin und verlieren an Bedeutung.

Permanenter Link Raumeigenmoden (Raummoden) - Erstellungsdatum 2021-04-25


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