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Erwartungsangst

Die Erwartungsangst ist die zukunftsgerichtete Angst vor bestimmten psychischen Ereignissen, Situationen, Gefühlen oder Gedanken. Sie steht damit der "Angst vor der Angst" bzw. der Phobiophobie nahe. Im Gegensatz zur Phobiophobie kann die Erwartungsangst jedoch auch gegen unangenehme Emotionen gerichtet sein, die im Allgemeinen nicht als Angst bezeichnet werden. Trauer, Schuld-oder Minderwertigkeitsgefühle können ebenfalls zum Gegenstand der zukunftsbezogenen Ängste werden.

Meist entsteht die Erwartungsangst in Bezug auf bestimmte Situationen und deren Folgen. Mit der zunehmenden Kultivierung der negativen Verhaltensmuster wird die Angst vom Betroffenen dann oft zunehmend generalisiert. Wohingegen ursprünglich nur bestimmte Situationen – etwa eine Prüfung oder ein Vorstellungsgespräch – als bedrohlich empfunden wurden, werden dann plötzlich auch nur im Ansatz ähnliche Momente und deren Folgen angstvoll erwartet.

Die Erwartungsangst entsteht im Ursprung meist durch das Eintreten eines negativen Ereignisses, durch dessen Folgen der Betroffene deutlichen psychischen Belastungen ausgesetzt war. Infolge eines solchen Ereignisses werden dann entsprechende Situationen unbewusst oder bewusst vermieden. Es entsteht ein Teufelskreis, in dem sich die Angst vor entsprechenden Ereignissen immer weiter verstärkt und verfestigt. In einer entsprechenden Therapie lernen Betroffene, dass auch die gefürchteten Gefühlsregungen eine sinnvolle Funktion erfüllen. Die konstruktive Konfrontation mit den eigenen Gefühlen wird erprobt und der Therapeut klärt über die Mechanismen der Erwartungsängste auf.

Permanenter Link Erwartungsangst - Erstellungsdatum 2021-04-21


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