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Glossar Psychologie / Thema

Vermeidungsverhalten

Vermeidungsverhalten ist der Versuch des Menschen, eine Situation zu vermeiden. Er setzt sich aktiv oder passiv dafür ein, eine Situation zu verhindern, die er als unangenehm empfindet. Vermeidungsverhalten kann unproblematisch sein, in den meisten Fällen aber werden damit gerade die tragenden Ereignisse des Lebens vermieden, um die sich der Betroffene kümmern müsste.

Vermeidungsverhalten kann aus Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Überforderung oder einer unangenehmen Erfahrung aus der Vergangenheit heraus entstehen. Bestenfalls beschränkt es sich auf Kleinigkeiten, die beim Betroffenen keinen akuten Leidensdruck auslösen; das Vermeidungsverhalten, die Schwiegereltern zu besuchen, bei denen es ständig Streit gibt, wäre etwa nachvollziehbar und zunächst unproblematisch.

Wird allerdings der Gang zur Arbeit vermieden oder traut sich eine übergewichtige Person nicht mehr ins Freibad, was sie früher gerne getan hat, könnte es ihr durchaus besser gehen, könnte das Vermeidungsverhalten abgeschafft werden. Wenn Vermeidungsverhalten den täglichen Ablauf des Lebens beeinträchtigt und ins geregelte Leben problematisch eingreift, besteht Behandlungsbedarf und der Betroffene sollte einen Psychologen aufsuchen, der die Ursachen und Hintergründe des Vermeidungsverhaltens erkennt und beheben kann. Aus einer solchen Behandlung geht er gestärkt hervor und kann nun effektiver mit einer Situation umgehen, mit der er früher überfordert war und die er deswegen vermieden hat.

Permanenter Link Vermeidungsverhalten - Erstellungsdatum 2021-04-21


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