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Glossar Straßenplanung / Thema

Teilplanfreier Knotenpunkt

Teilplanfreie Knotenpunkte verbinden Straßen in zwei höhenmäßig unterschiedliche Ebenen. Sie bestehen aus Ein- und Ausfahrten an der übergeordneten Straße und Einmündungen und Kreuzungen an der untergeordneten Straße sowie dazwischenliegende Verbindungsrampen und Brückenbauwerke.


Ein Knotenpunkt im Verkehr ist ein Ort, bei dem sich mehrere Verkehrswege gleicher Art kreuzen, beispielsweise ein Eisenbahnknoten oder Autobahnkreuz, oder ein Verkehrsweg in einen Verkehrsweg gleicher Art einmündet. Befinden sich mehrere Verkehrsknoten von Verkehrswegen „unterschiedlicher“ Art in unmittelbarer Nähe und kommt es zum Verkehrsmittel­wechsel, nennt man diesen Ort Verkehrsknotenpunkt.

Die meisten Städte und Markt­orte sind an solchen Kreuzungspunkten des Personen- oder Güterverkehrs entstanden – z. B. an Römerstraßen oder an Kreuzungen der Bernsteinstraße mit Flüssen.

Mit der Zunahme des Öffentlichen und Individualverkehrs hat die Vernetzung von internationalen, nationalen und regionalen Verkehrslinien an Bedeutung gewonnen. Deshalb gibt es in vielen Ländern Europas so genannte Bahnhofsoffensiven, z. B. in Transeuropäischen Netzen (TEN).

Nach der Eröffnung des Fernbahnhofs am Flughafen Frankfurt am Main ist dieser als erster europäischer trimodaler Verkehrsknoten beschrieben worden, da hier mehrere Fernstraßen (Frankfurter Kreuz) sowie ein Bahnhof und ein Flughafen mit zahlreichen Fernzug- und -flugverbindungen aufeinandertreffen.

Ein Knotenpunkt im Straßenverkehr ist eine bauliche Anlage, die der Verknüpfung von Straßen oder Wegen dient. Es wird in Erschließungsstraßenknoten, Anschlussknotenpunkt und Verkehrsstraßenknotenpunkt unterschieden.

Im Straßenbau werden verschiedene Formen der Knotenpunkte definiert. Hierbei wird als erstes zwischen plangleichen und planfreien Knoten unterschieden.

Ein plangleicher Knoten ist eine Kreuzung oder Einmündung von Straßen auf gleichem Niveau. Diese Form zeichnet sich dadurch aus, dass sich Verkehrsströme kreuzen oder Verkehrsströme einmünden. Die bekannteste Form ist die Straßenkreuzung. Wenn es eine Straße und eine Eisenbahn ist, die kreuzen, ist es ein Bahnübergang.

Ein planfreier Knoten ist eine Kreuzung oder Einmündung auf unterschiedlichen Niveaus wie Autobahnkreuze und Dreiecke.

Teilplanfreie Knotenpunkte haben eine der Straßen höhenfrei in frei fließendem Verkehr, die andere niveaugleich. Die bekannteste Form ist die Autobahnanschlussstelle. Teilplangleiche Knotenpunkte führen zwei Verkehrswege auf unterschiedlichen Niveau übereinander, sind aber jeweils mit niveaugleichen Einmündung verbunden.

Unkonventionelle Verkehrsknoten, zu denen der Kreisverkehr zählt, da er ein Niveau aufweist und sich keine Verkehrsströme direkt kreuzen, verringern die Zahl der Konfliktpunkte der Verkehrsströme untereinander, überwiegend durch Verlegen der Linksabbieger und Einsparung von Brücken gegenüber herkömmlicher Verkehrsknoten. Weitere unkonventionelle Verkehrsknoten sind Michigan Left und RCUT bei denen die Linksabbieger hinter der Kreuzung wenden, bei Continuous-flow sind sie vorverlegt. Die Seagull Intersection, auch Florida-T oder Turbo-T genannt, hat eine Haltelinie weniger. Das Jughandle reiht Linksabbieger und wendenden Verkehr in andere Verkehrsströme ein.

Nicht zu verwechseln ist ein Knotenpunkt, der sich hauptsächlich mit den straßenbaulichen Gegebenheiten einer Kreuzung beschäftigt, mit einem Verkehrsknoten, der eine Verkehrskreuzung mit dem dazugehörigen Umfeld beschreibt.

Permanenter Link Teilplanfreier Knotenpunkt - Änderungsdatum 2021-04-15 - Erstellungsdatum 2020-09-23


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